Manuelle Medizin
Manuelle Therapie
Die manualtherapeutischen Untersuchungstechniken sind zur Auffindung von reversiblen Funktionsstörungen gedacht; diese Funktionseinschränkungen können sowohl Muskeln, Sehnen und Bänder als auch Gelenke und die Wirbelsäule betreffen.
Den Grundstein für diese Art der Untersuchung und Behandlung legte Dr. Cyriax (1904-1985), in dem er versuchte, den Bewegungsapparat unter Einbeziehung von anatomischen und athrokinematischen Gesichtspunkten zu untersuchen und zu behandeln; dabei wollte er auf bildgebende Verfahren verzichten.
In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts traf er auf Dr. Peter Hirschfeld, der auf der Suche nach effektiven, nicht operativen Methoden zur Behandlung von Schmerzen des Bewegungsapparates war, und brachte diesem seine Art der Befundung und Behandlung bei. Dr. Hirschfeld nahm die Cyriax – Methode (Cyriax nannte seine Therapie: orthopädische Medizin) mit nach Deutschland und erregte durch seine Erfolge großes Aufsehen, so dass die manuelle Therapie sich recht schnell verbreitete
und an Ansehen gewann.
In den 60er und 70er Jahren hat sich der Holländer Dos Winkel der Methode angenommen und mit seinen Kollegen weiterentwickelt; dabei haben sie stets darauf Wert gelegt, dass die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse mit in die Untersuchungs- und Behandlungstechniken einflossen. Dos Winkel hat sich um die manuelle Therapie sehr verdient ge-
macht und dazu beigetragen, dass sie heute in der Physiotherapie eine dominante Stellung einnimmt.
Simon Steuerwald erlernte diese Techniken bei Uwe Streeck, einem direkten Schüler von Dos Winkel.
In unserer Praxis greifen wir, wenn nötig, auf diese Untersuchungstechniken zurück, jedoch erfolgt die Behandlung nicht
nach deren Gesichtspunkten. Vielmehr bedienen wir uns unserer eigenen Methode oder anderen Therapiemöglichkeiten.
Wenn Sie neue Röntgenaufnahmen, CT- oder MRT – Bilder oder aktuelle Blutergebnisse besitzen, so dürfen Sie diese uns
gerne mit in die Praxis bringen
Mulligan Concept
In den frühen 80er Jahren machte der neuseeländische Physiotherapeut und Manualtherapeut Brian Mulligan während der Behandlung eines verletzten Sportlers eine überraschende Entdeckung.
Der Finger des Patienten war geschwollen, schmerzhaft und kaum beweglich.
Da gängige Traktions- und Mobilisationsbehandlungen sowie Ultraschall und Eis erfolglos geblieben waren, begann Brian Mulligan zu experimentieren: „Während der verletzte Sportlerseinen Finger aktiv bewegte, hielt ich eine laterale Translationsbewegung im Interphanlangealgelenk – es war sofort schmerzfrei beweglich.“
Mulligan erklärte sich die überraschende Wirkung so:
„Durch die Verletzung muss im Fingergelenk ein kleiner Positionsfehler entstanden sein, der sich durch die Kombination aus passiver Mobilisation und aktiver Bewegung scheinbar wiederbeheben ließ.“
Mobilisationstechniken aus der Manuellen Therapie lassen sich demnach wirksam mit aktiven Bewegungen kombinieren (Mulligan Concept).